Süßigkeitengreifer 2.0
Die Aufgabe
Vor ein paar Monaten habe ich von einem Freund einen Süßigkeitengreifer, wie man sie mit Plüschtieren bestückt von Volksfesten kennt, im Miniformat geschenkt bekommen. Grundsätzlich hat der schon ganz gut funktioniert, jedoch war der Sound der dabei abgespielt wurde nicht wirklich bürotauglich. Also wurde er ein oder zweimal ausprobiert und stand dann rum.
Nun hatte ich dann mal Lust ein wenig zu basteln und da kam mir der Süßigkeiten-Greifer wieder in den Sinn. Nach kurzem Überlegen sollten folgende Sachen in dieser Version 2.0 eingebaut werden.
- Abschaltbarer Sound, alternativ mit Lautstärkeregelung
- Externe Stromversorgung (wenn möglich)
- Alles sollte mit Elektronikteilen aus meiner Restekiste realisiert werden
Disclaimer:
Trotz größter Sorgfalt kann für die 100 % tige Funktionalität der Bauanleitungen, Software und Schaltpläne nicht garantiert werden. Sie sollen nur eine Anregung zum Bau darstellen.Daher gilt:
- Jeder ist für den richtigen Aufbau, Programmierung etc. selbst verantwortlich.
- Ich übernehme keine Haftung für Schäden aller Art.
Das Innenleben
Jetzt ging es erst einmal ans Öffnen des Automaten. Ich hatte mich schon auf geklebtes oder ein sonstwie schwierig zu öffnendes Gehäuse vorbereitet und wurde positiv überrascht. Das ganze Gehäuse war sauber verschraubt 🙂 So konnte ich den Boden recht einfach öffnen und schon kam mir ein kleiner Kabelsalat entgegen sowie eine am Gehäuse verschraubte kleine schnuckelige Platine. Diese wurde erst einmal abgeschraubt und genauer unter die Lupe genommen. Einige analoge Bauelemente und ein namenloser Soundchip. Alles in allem sehr einfach aufgebaut.
Dies kam mir für das Thema „externe Spannungsversorgung“ ganz gelegen. Dadurch konnte ich es riskieren zu testen ob der Automat auch mit 5V (USB-Anschluss) anstelle der drei in Reihe geschalteten D-Zellen (insg. 4,5V) betrieben werden konnte. Also den Automaten an das Labornetzteil angeschlossen und die Spannung vorsichtig auf 5V erhöht. Dann getestet, ob Sound und Motoren immer noch funktionieren und freudig festgestellt, das dem so war. 🙂 Jetzt musste ein USB-Kabel aus der Restekiste dran glauben. Kabel gekappt und ausgemessen, welche Leitungen die 5V führen. Rot und schwarz (ja, hätte man sich denken können 😉 ) entsprechend testweise aufgeklemmt und das ganze über ein USB-Netzteil versorgt. Funktioniert!
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Der Sound
Nun ging ich das Thema „Sound“ an. Hier kam mir der einfachheithalber erst einmal ein Poti in den Sinn. Die Tests mit den diversen Potis aus der Restekiste ergaben keinen befriedigende Ausbeute, da ich nur Potis mit >2k hatte, jedoch ab 0,7k schon kein Ton mehr warzunehmen war. Also entschied ich mich für eine fixe Lautstärke, welche man Ein- oder Ausschalten können sollte. Dafür zwei Widerstände (ich hatte keinen mit ca. 400Ohm) mit zusammen 447Ohm an einen Schalter gelötet und das ganze in die Zuleitung zum Lautsprecher verbaut.
Nun wurden mittels Akkuschrauber zwei Löcher (6mm Durchmesser) in das Gehäuse gebohrt. Durch eines dann das gekappte USB-Kabel geschoben und mittels zwei Kabelbindern im Gehäuseinneren eine Zugentlastung eingebaut. Nun die beiden Kabelendpaare miteinander verlötet und Isolierband drumrum. Als nächstes den schon fertig verlöteten Schalter am Gehäuse befestigt. Ein letzter Testlauf mit offenem Gehäuse. Dann alles wieder sauber verschraubt.
Zur Belohnung eine bekannte österreichische Marzipansüßigkeit testweise erspielt 🙂
Fazit
Durch die Verschraubung und einfache Elektronik eignet sich dieses Spielzeug für weitere Erweiterungen evtl. sogar mit einem Raspberry und Netzwerkzugang. Platz dafür wäre im Boden des Automaten auf jedenfall.
Hier Werbung kann man den Greifer kaufen.
Benötigte Materialien/Werkzeug
- Schalter (Ein/Aus)
- Zwei Widerstände (gesamt 447Ohm)
- 3 Tüllen
- ein paar cm Isolierband
- 20cm Lautsprecherkabel
- Lötzinn
- Lötkolben
- Abisolierzange
- Seitenschneider
- Labornetzteil
- Multimeter
- Akkuschrauber (6mm Bohrer)
- Stift