In den letzten 10 Jahren habe ich aufgrund verschiedener Projekte ca. 40 Wochen in Budapest verbracht.
Daher wurde ich immer mal wieder gefragt, welche Vorschläge und Tipps ich für eine kurze Städtetour nach Budapest auf Lager habe.
Diese habe ich im folgenden für Euch mal niedergeschrieben.
Kleiner Hinweis am Rande … da ich zum Arbeiten dort war und nur Abends Zeit hatte mir die Stadt anzusehen, sind viele Sehenswürdigkeiten die nur während der Arbeitszeiten offen haben nicht aufgeführt. Aber die findet man ja auch in jedem guten Reiseführer 😉
Wichtig: Vor allem bei den Hotels und Restaurants könnte es sein, dass es das ein oder andere nicht mehr gibt oder aufgrund eines neuen Pächters nicht mehr so toll ist.
Anreise:
Bisher bin ich immer nur mit dem Flugzeug angereist. Am Flughafen kann man in der Nähe der Gepäckbändern Geld abheben bzw. Wechseln ansonsten empfehle ich es einfach an einer der zahllosen Banken in der Stadt zu probieren. Für American Express Inhaber ist hier die „OTP“ Bank (zu Erkennen an dem grünen Logo) zu nennen. Diese ist/war eine der wenigen Banken, die diese Karte akzeptiert.
Vor den „Taxi-Cowboys“, in letzter Zeit sehr aufdringlichen Taxifahrern, wird am gesamten Flughafen gewarnt. Dies sollte man auch ernst nehmen. Auch wenn die Schlange am offiziellen Taxischalter nervt, dort bekommt man ein Ticket mit einem Maximalbetrag und man bezahlt dann beim Taxifahrer diesen Betrag oder falls er doch schneller vor Ort war den günstigeren Taxometerbetrag. Öffentliche Verkehrsmittel vom oder zum Flughafen sind aufgrund der mangelhaften Anbindung nicht zu empfehlen.
Hotels:
Auf den diversen Dienstreisen habe ich das ein oder andere Hotel in Budapest ausprobieren können.
Mein absoluter Favorit ist das Hotel Boscolo am Blaha Lujza tér. Wenn man weit genug im Voraus bucht, dann bekommt man zu einem angemessenen (teilweise wirklich günstigen) Preis ein Zimmer in diesem 5 Sterne Hotel. Vom Personal, den Zimmern und dem Ambiente ist das wirklich mal ein wahres 5 Sterne Hotel. Selbst wenn man nicht dort übernachtet, sollte man sich die Lobby nicht entgehen lassen und auch einen Blick in das angeschlossene New York Cafe werfen. Einfach fantastisch.
Das Novotel Centrum, welches auch am Blaha Lujza tér gelegen ist, ist mein zweiter Favorit. Hier sind wesentlich öfter und auch kurzfristiger gute und günstige Preise zu bekommen. WLAN ist hier wie auch im Boscolo kostenlos dabei. Die Zimmer sind angemessen und das Frühstücksbuffet ist ganz in Ordnung.
Das Courtyard by Marriot Hotel am Blaha Lujiza tér ist als Alternative durchaus einen Blick Wert, jedoch finde ich weder die Zimmer noch das Frühstücksbuffet so wirklich zum Preis passend. Die Lage am Blaha Lujiza tér war für mich hier oft der Grund es trotzdem zu buchen.
Kurz etwas zum Blaha Lujza tér, dieser Platz an der Straße Rákóczi út gelegen ist einer der Verkehrsknotenpunkte in Budapest. Hier hat man Zugang zu den wichtigsten Buslinien, zwei wichtigen Straßenbahnlinien und der U-Bahnlinie M2. Außerdem sind meine beliebten FastFood-Restaurants gleich ums Eck und man hat zwei große Supermärkte sowie einen kleinen 24h Tante-Emma-Laden im Umkreis von weniger als 5 Gehminuten. Ein Abstecher in die Fußgängerzone zu Fuß dauert so ca. 20 Minuten, also auch noch laufbar 🙂
Ansonsten war ich noch im Sofitel Hotel direkt am Donauufer und dem Mercure-Budapest-Korona untergebracht.
Das Sofitel ist von der Lage ganz gut, man ist zu Fuß in 5 Minuten in der Fußgängerzone, aber leider etwas abgeschnitten von den öffentlichen Verkehrsmitteln und meiner Meinung nach auch ein wenig teuer für den Service den sie bieten.
Das Mercure Hotel war lange Zeit mein Standardhotel, hat sich aber leider nicht zum Besten gewandelt und ist mehr und mehr zu einem Bustouristen-Hotel verkommen, welches hauptsächlich Massenabfertigung kennt. Auf der anderen Seite gibt es immer mal wieder interessante Angebote und die Lage an dem Verkehrsknotenpunkt „Kalvin tér“ mit Metro M3 und Straßenbahnanbindung ist nicht zu verachten. Außerdem ist man von hier aus in ca. 10 Minuten in der Fußgängerzone.
Last but not least habe ich auch noch eine etwas günstigere Variante in petto, die ich aufgrund ausgebuchter Standardhotels nehmen „musste“. Meiner Meinung nach ist dieses Hotel, eher gesagt Appartment-Hotel, aber für einen längeren Aufenthalt in Budapest gar nicht so schlecht. Dieses Hotel heißt „Opera Residence“ und befindet sich in der Nähe vom Oktogon einem Platz an dem man Zugang zur Metrolinie M1 sowie zu zwei Straßenbahnlinien hat. Bei meinem Aufenthalt 2012 habe ich für 50 Euro pro Nacht ein drei Zimmer Appartment (zwei Schlafzimmer) bekommen, welches außerdem mit Küche und Waschmaschine ausgestattet ist. Einzige Nachteil, in dem Gebäude ist eine Jugendherberge und auf der anderen Straßenseite ist eine Disko oder Bar. Man hat also bis ca. Mitternacht seinen Spaß falls man mit offenem Fenster schlafen möchte. Ansonsten aber ein sehr sauberes preislich attraktives Hotel.
Restaurant:
Von Zeit zu Zeit muss man sich auch mal von anderen Sachen ernähren als Burger und Pommes 🙂 Also gibt es hier nun eine FastFoodfreie Liste an Restaurants in Budapest, welche ich empfehlen kann. Die Reihenfolge ist rein willkürlich und soll keine Präferenz darstellen.
Iguana: Ein mexikanisches Restaurant in der Nähe der amerikanischen Botschaft. Die genaue Adresse ist „Zoltán ut 16“. Sehr leckeres mexikanisches Essen in einer angenehmen Atmosphäre. Preislich in Ordnung 🙂
Gelarto Rose: Eine nette Eisdiele in der Nähe der St. Stephans Basilika (Szent István tér 3). Hier schmeckt das Eis nicht nur gut, sondern es wird noch zu einer Art Rosenblüte auf der Waffel geformt. Preis/Leistung ist gut.
Bécsiszelet Vendéglö: Ein ungarisches Restaurant in der „Üllői út 16a“, nicht weit vom Kalvin tér entfernt. Große Schnitzel und sonstige ungarischen Leckereien für günstiges Geld. Es gibt sogar die Karten in Englisch und Deutsch.
Central Kavehaz Cafe: Ein sehr nettes Cafe mit leckerem Kuchen. Preis etwas teuerer, da in der Touristenecke, aber trotzdem zu empfehlen. Das Cafe liegt nicht weit von der M2-Haltestelle Astoria entfernt in der „Karolyi utca 9“.
Robinson: Ein gehobenes Restaurant mit ungarischen Speisen und vor allem Steaks 🙂 Sehr lecker, aber nicht besonders günstig. Reservierung erforderlich. „Városligeti Tó“
Sehenswürdigkeiten:
Ich fand auf meinen Reisen nach Budapest folgende Sehenswürdigkeiten interessant:
Gellert Hill: Entweder mit der M4 an der Station „Gellert“ aussteigen (nach Fövam tér die tiefste M4 Station) oder über die Elisabeth-Brücke zu dem kleinen Wasserfall am Fuße des Hügels und von dort den Aufstieg beginnen. Es gibt immer wieder hervorragende Möglichkeiten um die Stadt zu fotografieren oder einfach nur den Ausblick zu geniesen. Auf dem Hügel selbst befindet sich noch ein Denkmal „Liberty Statue“ sowie eine Abhörstation des Geheimdienstes 😉
Längste Rolltreppe: Die Rolltreppe des U-Bahnhofes M2 „Moszkva tér“ oder jetzt umbenannt in „Széll Kálmán tér“ ist die längste Rolltreppe in Budapest. Wenn man nicht bis dorthin fahren möchte ist auch die an der Haltestelle „Astoria“ sehr imposant.
Atomschutzbunker: Große Teile der M2 Linie sind als Atomschutzbunker ausgelegt. Dies ist in den Technikräumen durch zusätzliche Aggregate zu sehen, da man hier aber selten hinkommt, sind die einzigen Zeugen dieser „Zweitnutzung“ die verborgenen dicken Türen am Fuße der Rolltreppen. Wer genau hinschaut erkennt diese.
Älteste U-Bahn auf dem Kontinent: Die Linie M1 der Metro Budapest hat nicht nur im Gegensatz zu den anderen Linien der Metro eine Oberleitung sondern ist auch die älteste Linie auf dem europäischen Kontinent. Sie wurde 1896 fertiggestellt. Eine Fahrt mit dieser U-Bahn sollte auf jedenfall mit auf dem Plan stehen.
Interessanter Öffentlicher Nahverkehr (Stand 2016): Wer ein wenig „ostblock-Feeling“ erfahren möchte, der fährt entweder mit der Buslinie 7 (speziell die E-Linie, also 7E) z.B. vom Blaha Lujiza tér Richtung Osten. Hierbei nicht die neuen Busse sondern die schönen alten russischen Exemplare nutzen. Faszinierend 🙂 Das Gleiche gilt für Fahrten mit der Metro M3, da hier noch die alten Fahrzeuge verwendet werden. M2 wurde auf die neuen Alstom-Fahrzeuge umgerüstet und M4 ist mit den neuesten fahrerlosen Alstom-Zügen ausgestattet.
Cafe New York: Im Hotel Boscolo am Blaha Lujiza tér findet man ein wirklich faszinierendes Innenarchitektonisches Meisterwerk. Neben dem Cafe ist auch das Foyer des Hotels ein Besuch Wert.
Sankt Elisabeth Kirche: Eine von außen sehr schöne Kirche (innen war ich noch nie) mit einem wunderschönen Blumengarten befindet sich in der „Rozsak tere 8“
Heldenplatz: Mit der M1 kann man direkt zum Heldenplatz (Hösök tere) fahren. Ein riesiger Platz welcher auch immer mal wieder für die ein oder andere politische Demonstration genutzt wird. Direkt dahinter beginnt der „Central Park Budapest“ ein schöner Park inmitten dieser Betonbauten.
Am östlichen Rande des Parkes (Hermina út) findet man auch das Verkehrsmuseum, u.a. mit einer großen Dampflokomotive als Ausstellungsstück.
sind echt gute und wichtige Hinweise bzw. Anregungen.